LabortechnikerIn - Hauptmodul Biochemie

Berufsbereiche: Chemie, Biotechnologie, Lebensmittel, Kunststoffe / Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung
Ausbildungsform: Lehre
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre. Bei Absolvierung eines zusätzlichen Hauptmoduls oder des Spezialmoduls: 4 Jahre. ∅ Einstiegsgehalt: € 1.740,- bis € 2.870,- *
* Die Gehaltsangaben entsprechen den Bruttogehältern bzw Bruttolöhnen beim Berufseinstieg. Achtung: meist beziehen sich die Angaben jedoch auf ein Berufsbündel und nicht nur auf den einen gesuchten Beruf. Datengrundlage sind die entsprechenden Mindestgehälter in den Kollektivverträgen (Stand: 2022). Eine Übersicht über alle Einstiegsgehälter finden Sie unter www.gehaltskompass.at. Die Mindest-Löhne und Mindest-Gehälter sind in den Branchen-Kollektivverträgen geregelt. Die aktuellen kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltstafeln finden Sie in den Kollektivvertrags-Datenbanken des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Hinweis

Ältere Berufsbezeichnungen: ChemielabortechnikerIn, ChemielaborantIn.

 

Der Lehrberuf "LabortechnikerIn - Hauptmodul Biochemie" gehört zum MODUL-Lehrberuf "Labortechnik", der insgesamt 3 Hauptmodule und ein Spezialmodul hat.

Hauptmodule:

Spezialmodul: Laborautomatisation.

Kombinationsmöglichkeiten zwischen diesen Modulen (Lehrzeit: 4 Jahre):

  • Biochemie + Chemie ODER Laborautomatisation
  • Chemie + Biochemie ODER Lack- und Anstrichmittel ODER Laborautomatisation
  • Lack- und Anstrichmittel + Chemie ODER Laborautomatisation

 


Berufsbeschreibung

LabortechnikerInnen führen in Chemielabors chemische, physikalisch-chemische, biochemische und biotechnologische Untersuchungen und Versuche an verschiedensten Stoffen durch, z.B. an Rohmaterialien, an Zwischen- und Fertigprodukten oder auch an Produktionsabfällen. Dabei untersuchen sie vor allem Beschaffenheit, Zusammensetzung, Reinheit und Verwendbarkeit dieser Stoffe. LabortechnikerInnen benötigen für die Untersuchungen und Versuche eine große Zahl verschiedener Laborgeräte und -apparate, z.B. unterschiedliche Behälter (aus Glas, Kunststoff und Porzellan), Pumpen, Zentrifugen, Brenner, Heizplatten, Manometer (Druckmessgeräte), Waagen, Öfen usw., für deren Reinigung, Instandhaltung und Reparatur sie auch zuständig sind.

LabortechnikerInnen wirken beim Aufbau der Versuchs- und Untersuchungsapparaturen mit, führen die grundlegenden labortechnischen Operationen durch (Wägen, Messen der Volumen, Trocknen, Herstellen von Lösungen usw.), trennen Gemische aus Flüssigkeiten und Feststoffen durch verschiedene Verfahren (Dekantieren, Sedimentieren, Filtrieren, Zentrifugieren und Eindampfen), bestimmen verschiedene physikalische Größen und Stoffkonstanten (Temperatur, Dichte, pH-Wert, Viskosität, Brechzahl, Flammpunkt, Schmelzpunkt, Leitfähigkeit) und wenden verschiedene analytische Methoden an (instrumentelle Methoden wie z.B. Fotometrie, elektroanalytische Methoden, Maßanalysen). Eine überragende Bedeutung kommt in Chemielabors den Sicherheitsmaßnahmen und -einrichtungen zu; LabortechnikerInnen haben daher auch ständig mit der Einhaltung der diesbezüglichen Bestimmungen zu tun. Dazu gehört etwa das konsequente Tragen von Schutzkleidung (z.B. säurefeste Handschuhe, Schutzbrillen), der rasche Einsatz von Lüftungssystemen und Erste-Hilfe-Maßnahmen (Notduschen, Augenduschen usw.) oder der Brand- und Explosionsschutz.

 

Hauptmodul "Biochemie"

Das Hauptmodul "Biochemie" dient vor allem der Ausbildung von LabortechnikerInnen in biochemischen Labors, z.B. in der pharmazeutischen Industrie. Ein wichtiges Spezialgebiet in der Biochemie sind die mikrobiologischen Arbeitsmethoden wie das Herstellen von Nährlösungen für die Vermehrung von Bakterien- und Zellkulturen, das Arbeiten mit dem Mikroskop, das Isolieren/Färben von Mikroorganismen, das Bestimmen der Keimzahl und das Dokumentieren des Keimwachstums. Ein weiters wichtiges biochemisches Spezialgebiet sind die Nucleinsäuren, zu denen die DNS bzw. DNA gehört, also der Speicher der Erbinformationen; um die Nucleinsäuren genauer untersuchen zu können, müssen diese im Labor zunächst mit speziellen Methoden aus biologischem Material heraus-isoliert werden. Weitere biochemische Laboraufgaben betreffen Blut- und Gewebeuntersuchungen (z.B. zu medizinischen Zwecken).

 

Spezialmodul "Laborautomatisation"

Auch in chemischen Labors geht die Tendenz in Richtung einer zunehmenden Automatisierung zahlreicher Untersuchungs- und Testmethoden mittels computergesteuerter Geräte und Apparate. Die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten für die Bedienung und Wartung der automatisierten Laborsysteme werden im Spezialmodul "Laborautomatisation" in einem halben Jahr Zusatzausbildung vermittelt. Zum Lehrstoff gehören ein Überblick über die wichtigsten Formen von Laborautomatisierung (z.B. Messautomatisation, Probenentnahme, Führung des Laborjournals) und die entsprechenden Geräte ("Liquid-Handler", "Pipettier-Assistent", "Probensampler" usw.), die Vorbereitung und Programmierung dieser Systeme, Auswahl und Test der Hardware, die spezielle Vorbereitung der Proben und Stoffen, die Fehlersuche und die Behebung von Fehlern/Störungen, die Optimierung der automatischen Abläufe, die Änderung bzw. Anpassung an geänderte Aufgabenstellungen und noch einiges mehr.

 


Berufsprofil für Grundmodul "Labortechnik" + Hauptmodul "Biochemie" gemäß Ausbildungsordnung:

  1. Lesen und Anwenden von technischen Unterlagen wie von Analysevorschriften, Rezepturen, Verfahrensanweisungen, Spezifikationen, Diagrammen, usw. sowie Anfertigen einfacher Versuchsskizzen,
  2. Handhaben, Instandhalten und Instandsetzen der zu verwendenden Laborgeräte, Laborapparate und Laboreinrichtungen sowie Handhaben der in Laboratorien eingesetzten Chemikalien unter Anwendung der Sicherheitsdatenblätter und den daraus abzuleitenden Maßnahmen und Verhaltensweisen,
  3. Durchführen von betriebsspezifischen Probenahmen inklusive Probenvor- und -aufbereitung sowie von Trennverfahren für Flüssig-Feststoffgemische,
  4. Anwenden von Methoden der Desinfektion und der Sterilisation,
  5. Anwenden von betriebsspezifischen mikrobiologischen Arbeitsmethoden wie z.B. Herstellen von Nährmedien, Anwenden von Impf- und Kulturtechniken, Mikroskopieren, Isolieren, Färben und Differenzieren von Mirkoorganismen, Dokumentieren des Keimwachstums und Bestimmen der Keimzahl,
  6. Anwenden von betriebsspezifischen zellkulturtechnischen Arbeitsmethoden wie z.B. Kultivieren von Adhäsions- und Suspensionszellen und Bestimmen der Lebendzahl,
  7. Anwenden von betriebsspezifischen molekularbiologischen Arbeitsmethoden wie z.B. Isolieren von Nucleinsäuren aus biologischem Material, Ligieren und Schneiden von Nucleinsäuren und elektroforetisches Trennen und Nachweisen von Nucleinsäuren,
  8. Anwenden von betriebsspezifischen biochemischen Arbeitsmethoden wie z.B. Durchführen enzymatischer Arbeiten, Aufarbeiten von biologischem Material, elektroforetisches Trennen von Proteingemischen und Reinigen von Proteinen,
  9. Protokollieren und grafisches Auswerten von Arbeitsergebnissen sowie deren Dokumentation auch unter Anwendung der betriebsspezifischen EDV und Methoden der Statistik,
  10. Ausführen der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Normen, Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards.

LabortechnikerInnen führen in Chemielabors chemische, physikalisch-chemische, biochemische und biotechnologische Untersuchungen und Versuche an verschiedensten Stoffen durch, z.B. an Rohmaterialien, an Zwischen- und Fertigprodukten oder auch an Produktionsabfällen. Dabei untersuchen sie vor allem Beschaffenheit, Zusammensetzung, Reinheit und Verwendbarkeit dieser Stoffe. LabortechnikerInnen benötigen für die Untersuchungen und Versuche eine große Zahl verschiedener Laborgeräte und -apparate, z.B. unterschiedliche Behälter (aus Glas, Kunststoff und Porzellan), Pumpen, Zentrifugen, Brenner, Heizplatten, Manometer (Druckmessgeräte), Waagen, Öfen usw., für deren Reinigung, Instandhaltung und Reparatur sie auch zuständig sind.

LabortechnikerInnen wirken beim Aufbau der Versuchs- und Untersuchungsapparaturen mit, führen die grundlegenden labortechnischen Operationen durch (Wägen, Messen der Volumen, Trocknen, Herstellen von Lösungen usw.), trennen Gemische aus Flüssigkeiten und Feststoffen durch verschiedene Verfahren (Dekantieren, Sedimentieren, Filtrieren, Zentrifugieren und Eindampfen), bestimmen verschiedene physikalische Größen und Stoffkonstanten (Temperatur, Dichte, pH-Wert, Viskosität, Brechzahl, Flammpunkt, Schmelzpunkt, Leitfähigkeit) und wenden verschiedene analytische Methoden an (instrumentelle Methoden wie z.B. Fotometrie, elektroanalytische Methoden, Maßanalysen). Eine überragende Bedeutung kommt in Chemielabors den Sicherheitsmaßnahmen und -einrichtungen zu; LabortechnikerInnen haben daher auch ständig mit der Einhaltung der diesbezüglichen Bestimmungen zu tun. Dazu gehört etwa das konsequente Tragen von Schutzkleidung (z.B. säurefeste Handschuhe, Schutzbrillen), der rasche Einsatz von Lüftungssystemen und Erste-Hilfe-Maßnahmen (Notduschen, Augenduschen usw.) oder der Brand- und Explosionsschutz.

 

Hauptmodul "Biochemie"

Das Hauptmodul "Biochemie" dient vor allem der Ausbildung von LabortechnikerInnen in biochemischen Labors, z.B. in der pharmazeutischen Industrie. Ein wichtiges Spezialgebiet in der Biochemie sind die mikrobiologischen Arbeitsmethoden wie das Herstellen von Nährlösungen für die Vermehrung von Bakterien- und Zellkulturen, das Arbeiten mit dem Mikroskop, das Isolieren/Färben von Mikroorganismen, das Bestimmen der Keimzahl und das D…

  • 3 überfachliche berufliche Kompetenzen
  • Genauigkeit
  • Guter Geruchssinn
  • Unempfindlichkeit der Haut
  • 8 In Inseraten gefragte berufliche Kompetenzen
  • Analytische Chemie
  • GC-MS-Analyse
  • Hochleistungsflüssigkeitschromatografie
  • Instrumentelle Analytik
  • Laborgerätetechnik
  • Lebensmittelchemie
  • MS Office-Anwendungskenntnisse
  • Protokollierung von Laborversuchen