MalerIn und BeschichtungstechnikerIn

Berufsbereiche: Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik / Medien, Grafik, Design, Druck, Kunst, Kunsthandwerk
Ausbildungsform: Lehre
Lehrzeit: 3 Jahre ∅ Einstiegsgehalt: ab € 2.250,- *
* Die Gehaltsangaben entsprechen den Bruttogehältern bzw Bruttolöhnen beim Berufseinstieg. Achtung: meist beziehen sich die Angaben jedoch auf ein Berufsbündel und nicht nur auf den einen gesuchten Beruf. Datengrundlage sind die entsprechenden Mindestgehälter in den Kollektivverträgen (Stand: 2022). Eine Übersicht über alle Einstiegsgehälter finden Sie unter www.gehaltskompass.at. Die Mindest-Löhne und Mindest-Gehälter sind in den Branchen-Kollektivverträgen geregelt. Die aktuellen kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltstafeln finden Sie in den Kollektivvertrags-Datenbanken des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Hinweis

Ältere Berufsbezeichnung(en): MalerIn und AnstreicherIn

 

Dieser Lehrberuf kann mit folgenden Ausbildungsschwerpunkten erlernt werden:

  • Funktionsbeschichtung,
  • Dekormaltechnik,
  • Historische Maltechnik,
  • Korrosionsschutz.

 

 

Berufsbeschreibung

MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen tragen Beschichtungsmaterialien (vor allem Farben und Lacke) auf verschiedene Untergrundarten (z.B. Putz, Holz, Metall, Kunststoff, Beton, Stein) auf, um die Flächen und Gegenstände zu verschönern, vor Witterungseinflüssen zu schützen oder sie zu kennzeichnen. Weiters führen sie Tapezierarbeiten durch und verlegen Wand-, Decken- und Bodenbeläge. Die Farben und Lacke sind je nach Verwendungszweck unterschiedlich zusammengesetzt. Es gibt z.B. Dispersions-, Leim- oder Ölfarben (für Wandbemalungen), Kunstharz-, Nitro-, Acryl- oder Polyesterlacke (für Anstriche auf Holz oder Metall), Rostschutzfarben, Imprägnierungsanstriche als Schutz vor Witterungseinflüssen (z.B. für Naturholz, Beschichtungen von Containern oder Schwimmbassins) oder Kunstharzanstriche (für die Beschichtung von Fassaden, Natursteindenkmälern usw.).


Zu Beginn der Arbeiten vermessen die MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen die Flächen, die bearbeitet werden sollen, um den Materialbedarf festzustellen. Sie bestimmen - meist gemeinsam mit dem Auftraggeber - die gewünschten Farbtönungen und die Qualität der Farben, Lacke, Tapeten, Beläge usw. In ihrer Werkstatt bereiten sie alle benötigten Materialien, Werkzeuge und Maschinen vor und transportieren sie sodann zum Arbeitsort.

Die MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen überprüfen die zu bearbeitenden Flächen auf Schäden (z.B. Feuchtigkeit, Risse oder Unebenheiten bei einem Putz- oder Holzuntergrund, Rostbildung bei Metallflächen) und beginnen mit der fachgerechten Vorbereitung des Untergrundes. Sie entfernen z.B. alte Farbschichten von einem Putzuntergrund, indem sie die Wände befeuchten und mit einer Spachtel abscheren. Alte und schadhafte Anstriche auf Holz oder Metall entfernen sie mit speziellen Abbeizmitteln oder mit einem Abbrenngerät. Verrosteten Metalluntergrund behandeln sie mit chemischen Substanzen vor, die den Rost lösen, und entfernen den auf diese Weise gelösten Rost mit Schleifpapier und Drahtbürsten, bei größeren Flächen mittels Sandstrahlern. Unebenheiten und Rissbildungen beseitigen sie mit Spachtel- und Füllmassen, grobe Risse werden durch sogenannte Armierungen (das sind Rissbrücken aus Glasfasergeweben und Polyesterharzen) ausgebessert. Vor der Verlegung von Bodenbelägen wird, falls erforderlich, der Boden planiert, d.h. Unebenheiten werden ausgeglichen.

Sind alle Oberflächenschäden behoben, glätten die MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen den Untergrund mit Schleifpapier und Vibrationsschleifgeräten und beginnen mit dem Auftragen der Grundierung. Dafür verwenden sie spezielle, auf den Untergrund und den späteren Anstrich abgestimmte Grundfarben, um einerseits die Haftung des Anstriches zu verbessern und andererseits seine Widerstandsfähigkeit gegenüber witterungsbedingten Einflüssen zu erhöhen.

Während die MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen früher den Anstrich selbst aus verschiedenen Grundsubstanzen mischten, arbeiten sie heute hauptsächlich mit bereits verarbeitungsfertigem Material aus dem Fachhandel, das sie durch Beimengung spezieller Abtönpasten auf die dem Kundenwunsch entsprechende Farbnuance abstimmen. Das Auftragen der Malerfarbe erfolgt heute meist mit Spritzaggregaten (z.B. Malerspritze), seltener händisch (mit Malerbürste, Pinsel oder Lammfellroller). Auf Wunsch der KundInnen verzieren die MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen abschließend die bereits bemalte Fläche mit verschiedenen Dekorationstechniken (z.B. Auftragen von Mustern mit Walze oder Schablone, bei kunsthandwerklichen Arbeiten mit Fresko- oder Sgraffitotechnik).


Die Ausbildung der MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen erfolgt in einem von vier Ausbildungsschwerpunkten (Funktionsbeschichtung, Historische Maltechnik, Dekormaltechnik, Korrosionsschutz). Die wichtigsten Inhalte dieser Schwerpunkte sind:

Ausbildungsschwerpunkt "Funktionsbeschichtung":
Instandsetzen und Befestigen von Untergründen, Anmischen der Farben (Abstimmen und Nachmischen der Farbtöne), Holzbeschichtung (und Nachbearbeitung der Oberflächen durch Versiegeln, Wachsen, Polieren und Ölen), Metallbeschichtung, Beschichtung mineralischer Untergünde (z.B. Mauerwerk), Oberflächengestaltung mit Zier- und Schmucktechniken (geometrische Formen, Muster, Strukturen, Beschichtungsstoffe), Beseitgung von Beschichtungsmängeln und -fehlern, Aufbringen wärmeisolierender Beschichtungen, Anbringen von Zierprofilen, Durchführen von Beschichtungen im Dünnputzverfahren, Anschluss- und Dehnverfugungen.

Ausbildungsschwerpunkt "Historische Maltechnik":
Die historische Maltechnik wird vor allem bei der Restaurierung alter und denkmalgeschützter Bauwerke eingesetzt; daher müssen vor Beginn der Arbeiten meist Gespräche mit BehördenvertreterInnen (Bundesdenkmalamt, RestauratorInnen) geführt werden, was die Kenntnis der fachgerechten Ausdrücke erfordert. Beim Aufstellen der Gerüste und Arbeitsbühnen ist besonders auf die Bewahrung der historischen Gemäuer zu achten. Zentral sind genaue Kenntnisse der historischen Rezepturen von Werk- und Beschichtungsstoffen, der historischen Schriftformen und der Stilkunde. Ganz wichtig ist das sichere Erkennen der historische Arbeitstechniken (Materialien, Beschichtungsaufbau, Werkzeuge), die bei der Restaurierung angewandt werden müssen. Die historische Maltechnik erfordert weiters das Erkennen von Schadensbildern, die Auswahl geeigneter, Pigment-, Farb- und Füllstoffe, die Herstellung historischer Beschichtungsstoffe (z.B. Kalkfarben, Kaseinfarben, Emulsionsfarben) und Überzugsmittel, die Kenntnis der historischen Rezepturen von Untergrundmaterialien (Kreidegründe, Putzmörtel, Stuck- und Steinersatzmassen), die Herstellung und Rekonstruktion historischer Beschichtungstechniken (Pinsel-, Spritz- und Spachteltechniken für Fresco- und Seccomalerei, Imitationen, Illusionsmalerei und Schriftformen) und Verzierungstechniken sowie Grundkenntnisse der Gestaltungsarbeiten in Putz und Stuck. Schließlich müssen auch die Fachbegriffe beherrscht werden, die in Befundberichten, Mess- und Prüfberichten und Arbeitsdokumentationen verwendet werden.

Ausbildungsschwerpunkt "Dekormaltechnik":
Entwickeln von Gestaltungskonzepten gemäß den künstlerischen Anforderungen, Beraten und Abstimmen der Entwürfe, Anfertigen von Buchstaben und Schriften, Gestalten von Flächen und Schriften, Zeichnen und Malen von Ornamenten, Gestalten von Flächen mit Ornamenten aus verschiedenen Kulturkreisen und Stilrichtungen, Abstimmen und Mischen von Farbtönen, Übertragen von Vorzeichnungen auf die Untergründe, Anwenden von Spezialbeschichtungstechniken zur Herstellung dekorativer Malereien (Lasier-, Kolorier- und Spritztechniken), Anfertigen von Darstellungen von Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen und Kulturkreisen, von Landschaften mit verschiedenen Vegetationsformen sowie von freien Formen, Fantasiegebilden und Farbkonzepten, Anfertigen von Imitaten (Darstellungen, die z.B. Mauerwerk, Holz, Stein, Marmor, Textil, Metall, Risse und Brüche imitieren).

Ausbildungsschwerpunkt "Korrosionsschutz":
Korrosion ist die Zerstörung von Stoffen durch Umwelteinflüsse (vor allem Nässe und Luftschadstoffe). Die Korrosion von Metallen wird als "Rosten" bezeichnet (= Oxidation von Eisen). MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen im Bereich Korrosionsschutz sorgen für die Beseitigung von Korrosionsschäden und den Schutz gefährdeter Oberflächen vor Korrosion. Sie stellen die Schäden fest (Art, Ausmaß), wählen das geeignete Korrosionsschutzverfahren (Instandsetzung und Schutz) aus, bereiten die Oberflächen bzw. Untergründe vor (z.B. durch Strahlverfahren, Ausspachteln, Verpressen, Ausgießen) und führen die Korrosionsschutzmaßnahmen und -beschichtungen aus (z.B. Metallspritzen, Auskleiden und Umhüllen von Behältern, Rohren und Rohrleitungen, Versehen von Betonflächen mit Imprägnierungen, Beschichtungen und Versiegelungen, Herstellen von Kunstharzbelägen und -estrichen auf Betonflächen, Aufbringen von Spezialbeschichtungen gegen Durchfeuchtung und chemische und mechanische Beanspruchung). Zum Aufgabenbereich gehört auch das Anbringen von Brandschutzbeschichtungen.

MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen tragen Beschichtungsmaterialien (vor allem Farben und Lacke) auf verschiedene Untergrundarten (z.B. Putz, Holz, Metall, Kunststoff, Beton, Stein) auf, um die Flächen und Gegenstände zu verschönern, vor Witterungseinflüssen zu schützen oder sie zu kennzeichnen. Weiters führen sie Tapezierarbeiten durch und verlegen Wand-, Decken- und Bodenbeläge. Die Farben und Lacke sind je nach Verwendungszweck unterschiedlich zusammengesetzt. Es gibt z.B. Dispersions-, Leim- oder Ölfarben (für Wandbemalungen), Kunstharz-, Nitro-, Acryl- oder Polyesterlacke (für Anstriche auf Holz oder Metall), Rostschutzfarben, Imprägnierungsanstriche als Schutz vor Witterungseinflüssen (z.B. für Naturholz, Beschichtungen von Containern oder Schwimmbassins) oder Kunstharzanstriche (für die Beschichtung von Fassaden, Natursteindenkmälern usw.).


Zu Beginn der Arbeiten vermessen die MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen die Flächen, die bearbeitet werden sollen, um den Materialbedarf festzustellen. Sie bestimmen - meist gemeinsam mit dem Auftraggeber - die gewünschten Farbtönungen und die Qualität der Farben, Lacke, Tapeten, Beläge usw. In ihrer Werkstatt bereiten sie alle benötigten Materialien, Werkzeuge und Maschinen vor und transportieren sie sodann zum Arbeitsort.

Die MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen überprüfen die zu bearbeitenden Flächen auf Schäden (z.B. Feuchtigkeit, Risse oder Unebenheiten bei einem Putz- oder Holzuntergrund, Rostbildung bei Metallflächen) und beginnen mit der fachgerechten Vorbereitung des Untergrundes. Sie entfernen z.B. alte Farbschichten von einem Putzuntergrund, indem sie die Wände befeuchten und mit einer Spachtel abscheren. Alte und schadhafte Anstriche auf Holz oder Metall entfernen sie mit speziellen Abbeizmitteln oder mit einem Abbrenngerät. Verrosteten Metalluntergrund behandeln sie mit chemischen Substanzen vor, die den Rost lösen, und entfernen den auf diese Weise gelösten Rost mit Schleifpapier und Drahtbürsten, bei größeren Flächen mittels Sandstrahlern. Unebenheiten und Rissbildungen beseitigen sie mit Spachtel- und Füllmassen, grobe Risse werden durch sogenannte Armierungen (das sind Rissbrücken aus Glasfasergeweben und Polyesterharzen) ausgebessert. Vor der Verlegung von Bodenbe…

  • 7 überfachliche berufliche Kompetenzen
  • Ästhetisches Gefühl
  • Auge-Hand-Koordination
  • 1
    • Schwindelfreiheit
  • Handwerkliches Geschick
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Trittsicherheit
  • Unempfindlichkeit der Haut
  • 13 In Inseraten gefragte berufliche Kompetenzen
  • Bausanierungskenntnisse
  • Innenausbaukenntnisse
  • Kunsthandwerkskenntnisse
  • Auf- und Abbau von Arbeitsgerüsten
  • Beschichtungstechnik
  • Entrosten
  • Handhabung von Spritzpistolen und Aggregaten
  • Kalkulation
  • Renovierung von Fassaden
  • Schleiftechnik
  • Staffieren (Kunsthandwerk)
  • Verspachteln
  • Vollwärmeschutz anbringen